Kunstkalender 2022 – Kalenderblatt Titelseite
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Die zähflüssige Masse, durch Lebensmittelfarbe knallig eingefärbt, goss Julia Walk in einer Performance über ihre Modelle. Schultern und Arme, Oberkörper und Beine verwandelten sich in glänzende, sinnliche und hochgradig künstliche Körperpartien, wobei die nackte Haut immer wieder im Kontrast dazu sichtbar blieb. Die bunten „Bois“ wurden fotografiert, die Aufnahmen für Poster verwendet und in verschiedenen Maßstäben und Umgebungen als ausgeschnittene Figuren aufgestellt. Ein Netz an formalen und gedanklichen Bezügen, das die Rolle der jungen Männer aus unterschiedlichen Perspektiven hinterfragt, entfaltete sich. Denn es ist nicht nur ein formaler ästhetischer Akt oder ein lustiges Spiel, wenn aus den Personen durch die süße Glasur „leckere“ Objekte werden. Es kann beispielsweise ein Verstärkungseffekt eintreten, der auf leichte Art und Weise sichtbar macht, wie das „andere Geschlecht“ aufbereitet und präsentiert wird. Die entsprechende objekthafte Aufbereitung zielt damit auch auf die Pin-ups und Bunnys, mit denen der traditionelle männliche Blick verbunden ist. Dabei gehörte der Dialog mit den „Bois“ und ihren Empfindungen bei dieser medialen Zurichtung zu einer der wichtigen Erfahrungen, welche die Künstlerin im Arbeitsprozess machte.
Text: Jochen Meister
Die Künstlerin
Foto des Kunstwerks © Ava Ella Kalff