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Kunstkalender 2017 – Kalenderblatt Februar

Metadaten

Kategorie
Kunstkalender
Mediatyp
Bilder, Video
Jahr
2017

Technische Daten

  • Gerhard Eichinger
  • Zwei gehen 14-17
  • 2016
  • je 80 x 60 cm
  • Acryl und Öl auf Plexiglas 

 

Zwei gehen 14-17

Malerei wird gewöhnlich mit einer Leinwand, Holztafel oder vielleicht auch Wandfläche als Bildträger verbunden. Seltener kommt ein Material wie durchsichtiges Plexiglas zum Einsatz. Es ermöglicht Gerhard Eichinger, seine gemalten Figuren freizustellen. Nicht  einmal eine neutrale Folie hinterfängt sie. Es sind die Menschen, um die es geht.

Vier Scheiben hat er auf der Jahresausstellung hintereinander gestaffelt, und auf jeder einzelnen bewegen sich zwei Menschen von uns fort in den unsichtbaren Bildraum. So erklärt sich der Titel Zwei gehen.  Eichinger hat von diesem Motiv eine Serie entwickelt, aus der er die Werke 14-17 zusammenstellte. Er verwendet keine bunten Farben, sondern sucht die Konzentration auf die Bewegung als Ausdruck von Beziehungen. Die Handlung liegt in der Nähe oder Distanz, die durch das unterschiedliche Gehen entsteht. Die jeweiligen Zweierbeziehungen erweitern und verändern sich durch die Anordnung der Scheiben hintereinander. Brüche und Verschmelzungen, etwa durch die Größe der Figuren, entstehen. So befinden sich die kleine Frau links und der hemdsärmelige Mann vorne in der Mitte zwar auf einer gemeinsamen Scheibe. In der Staffelung jedoch strebt sie zu einer diffusen Gruppe nach vorne, während er seine gleichgroßen Nachbarn zu verlassen scheint. Dabei sind Figuren von den Bildrändern angeschnitten und sichtbare Pinselstriche unterstreichen, dass es sich um Malerei handelt. Der „echte“ Raum, der Abstand der einzelnen Flächen, gibt der Anordnung ihre Dynamik. Je nach Blickwinkel rücken die Motive zusammen oder auseinander. Das Verschieben der Bildträger würde neue Variationen erzeugen. Die Veränderbarkeit der Beziehungen zwischen den Figuren berührt den Kern der Motive: Zwei erscheint als die kleinste Einheit menschlicher Beziehungen, die sich erweitern und verändern. Die weiblichen und männlichen Rückenfiguren sind stellvertretend für Menschen an sich ausgewählt. Sie laden ein, imaginär zu folgen.

Text: Jochen Meister

Der Künstler

Gerhard Eichinger
Gerhard Eichinger
1980

geboren in Nabburg, Deutschland, lebt und studiert in Nürnberg

1999-2002

Ausbildung zum Mediengestalter bei Spintler Digital GmbH, Weiden i. d. OPf.

2002-2010

Arbeit als Mediengestalter und Drucker

2010-2013

Atelierarbeit bei Künstlern in München und Regensburg

seit 2013

Studium der Malerei an der Akademie der Bildenden Künste Nürnberg bei Professor Thomas Hartmann

Ausstellungen:

2015

Gerhard Eichinger & Maxim Fomenko, DECIMA-Kunstgalerie, Herriedern (Duo-Ausstellung)

2016

TON // ART, Komposition (Neue Musik) und Bildende Kunst, Kunstgalerie Spitäle, Würzburg (Gruppenausstellung)

2016

JOHANNES GOES TO...., Bühnenbld für das Abschlusskonzert von Johannes Kern, Musikhochschule Würzburg