Kunstkalender 2021 – Kalenderblatt Februar

Ein gewaltiger Teil der Kommunikation läuft heute über Apps sowie Internet und Bilder teilen gehört dazu. Jorina Fricke und Lukas Pürmayr haben die Möglichkeiten eines "demokratischen" Bildermachens, bei dem keine künstlerischen Hierarchien angelegt sind, intensiv genutzt. Wir sehen eine kleine Auswahl der Aufnahmen, die größtenteils mit dem Smartphone und in zufälligen Momenten entstanden. Die schnell entstandene Aufnahme ist jedoch nur ein Teil des künstlerischen Prozesses. Hinzu kommt die Nutzung der erwähnten direkten Kommunikation in jenem Medium, das die visuelle Wahrnehmung rapide beschleunigt hat.

Die beiden tauschten ihre Aufnahmen per Chat aus, so wie es inzwischen Millionen Menschen tun. Diese Kommunikation ist mit der Auswahl für die Serie unmittelbar verbunden. Sie führte zur Zusammenstellung der verschiedenen Fotografien. Die Aufnahmen kreisen um das Thema Licht und Schatten. Das sind grundlegende Elemente bildender Kunst im Allgemeinen und der Fotografie im Speziellen.
Die Auswahl spielt mit den vielfältigen und ganz unterschiedlichen Möglichkeiten des Themas. Sie zeigt künstliche Lichteffekte bei einer Fahrt auf der Rolltreppe, den Schattenwurf in einem Klassenraum der Nürnberger Akademie, im Dunkeln aufscheinende Monitore in einer Ausstellung oder Verkehrslichter auf einer regennassen Straße, die verschwommen durch eine Scheibe betrachtet werden.
Der stetige Austausch, die schnelle und oft intuitive Begeisterung oder Ablehnung für ein Motiv und seine Bildkomposition, das Machen und Auswählen waren entscheidend bei der Entstehung der Bilderserie. Und es entstand die Idee, nochmals das Medium zu wechseln. ›Luminosity‹ erscheint als Fotobuch. Dadurch wird die visuelle, künstlerische Kommunikation um weitere Aspekte wie Materialität und dauerhaftes Format ergänzt.
Text: Jochen Meister
Die Künstlerin

Der Künstler
