Zur Übersicht

Kunstkalender 2025 – Kalenderblatt Februar

Metadaten

Kategorie
Kunstkalender
Mediatyp
Bilder, Video
Jahr
2025

Eunji Song

It’s time for charging energy
Polyurethanschaum, Filz, persönliche Gegenstände,
Video, 4 min im Loop
75 × 170 × 50 cm

It’s time for charging energy

»Der Titel meiner Arbeit lautet „It’s Time for Charging Energy“. Ich bin ein sehr intro­vertierter Mensch, deshalb verbraucht Ausgehen viel Energie. Aus diesem Grund ertappe ich mich oft dabei, dass ich zu Hause faulenzen möchte. Wenn das passiert, möchte ich mein Zuhause oder mein Bett nicht verlassen. In dieser Zeit lese ich gerne leichte Romane wie Harry Potter oder scrolle durch Instagram Reels. Wenn ich mein Zuhause wie eine Schnecke auf dem Rücken tragen könnte, könnte ich faul sein, wann immer ich eine Pause brauche, und neue Energie tanken.«
Eunji Song

---

Ein einsamer Forscher (vielleicht war es auch eine Forscherin) züchtete aus Ur-Bakterien Wesen, die in einem Keller heranwuchsen und sich immer perfekter weiterentwickelten. Der Keller wurde zur Ersatzwelt, die Kommunikation des Forschers mit den erschaffenen Wesen zur täglichen Routine. In der unterirdischen Wohnung verging die Zeit. Die Räume, einst kahl und trostlos, wimmelten nun von Leben in Form von grotesken Mutanten, von denen jeder ein verdrehtes Abbild der Erinnerungen war, die den Mutantenmacher verfolgten. Der Mutantenmacher selbst, eine einsame Gestalt in dieser surrealen Landschaft, fand Trost in der Gesellschaft seiner Schöpfungen. Sie waren seine Gefährten, seine Beschützer und seine einzige Verbindung zu der Welt, die er verloren hatte. Gemeinsam durchstreiften sie die labyrinthischen Gänge des unterirdischen Heiligtums, und ihre Existenz war ein Beweis für die Widerstandsfähigkeit des Lebens im Angesicht der Zerstörung. Irgendwann keimten tief im Herzen des Mutantenmachers Zweifel auf. War diese verdrehte Welt, die er erschaffen hatte, wirklich ein Zufluchtsort oder nur ein von ihm selbst geschaffenes Gefängnis? Als er seine Kreationen betrachtete, sah er nicht nur das Echo seiner Vergangenheit, sondern auch die Schatten seiner eigenen Ängste. 

  • Wenn Sie das Feld durch einen Klick aktivieren, werden Informationen an den Betreiber von YouTube übertragen. Nach Setzen des Häkchens können alle Videos dauerhaft ohne nochmalige Aktivierung abgerufen werden. Durch Entfernen des Häkchens können Sie die dauerhafte Aktivierung wieder deaktivieren.

    Aktivierung erforderlich

    Durch das Klicken auf dieses Video werden in Zukunft Youtube-Videos auf www.lfa.de eingeblendet. Wir möchten Sie darauf hinweisen, dass nach der Aktivierung Daten an Youtube übermittelt werden. Sie können mit einem Klick dauerhaft das Abspielen aktivieren oder im Datenschutz­schalter rechts die Aktivierung auch dauerhaft wieder rückgängig machen.

    ?php $videoSrc = 'https://www.youtube-nocookie.com/embed/KvKrkk9RjMU?si=fxPNc0MA4uTOtLKk'; $videoSrc = str_replace('www.youtube.com', 'www.youtube-nocookie.com', $videoSrc); ?>

    Soweit die Geschichte, die fünf Künstlerinnen und Künstler unterschiedlicher Klassen in der Ausstellung „Mutant Maker’s Wunderkammer“ („Die Wunderkammer des Mutantenmachers“) erzählen, die sie für den dunklen Kellerraum unter der Freitreppe der Münchner Kunstakademie konzipiert haben. Zu dieser Ausstellung gehört auch die Skulptur von Eunji Song. Zu sehen ist eine unbekleidete, dunkelhaarige Frau, die bäuchlings auf dem Boden liegt, bedeckt von unterschiedlichsten Utensilien und Materialien, darunter auch ein Tablet und Batterien. Immerhin ist sie noch so bewegungsfähig, dass sie in ihr Handy schauen kann. Diese Person scheint für alles ausgerüstet zu sein – und wirkt gleichzeitig völlig überfordert. Möglicherweise ist so auch der Titel der Arbeit zu verstehen: „Es ist Zeit, Energie aufzuladen“.

    Text: Prof. Dr. Bernhart Schwenk

    Die Künstlerin

    Die Künstlerin Eunji Song
    Eunji Song
    1994

    Geboren in Ulsan, Südkorea

    2014–2019

    Bachelor-Studium der Bildhauerei an der Kyung Hee University, Seoul

    Seit 2021

    Studium an der Akademie der Bildenden Künste München bei Professor Gerry Bibby