Kunstkalender 2025 – Kalenderblatt Januar
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Aber ist wirklich alles so strahlend weiß, wie es im ersten Moment scheint? Nehmen wir uns für einen weiteren Augenblick die Freiheit, den Schaumstoffberg als Schnee zu interpretieren, erinnert er doch farblich und formal an jene Schneewände, die bis vor ein paar Jahren verlässlich alle winterlichen Landstraßen begrenzten. Diese unförmigen weißen Haufen trugen dabei – als Zeichen ihrer stürmischen Vergangenheit – so gut wie immer verunreinigte Ränder. Sie waren von technischen Flüssigkeiten benetzt, vom Auspuffdampf der Fahrzeuge vergraut, vom Reifenabrieb beschmutzt, von Berührungen mit Karosserien gezeichnet. Ein Weiß mit Abstrichen also, mit Spuren, mit vergänglichen Informationen. Vielleicht ist das ein Anfang der Kommunikation der Skulptur über die Expansion, aber auch Fragilität der Stille. Und dann sind da ja noch die stillgelegten Megaphone, auf denen die Schaumstofflagen lasten und die hier vor allem die Funktion von sockelartigen Füßen zu haben scheinen. Sonst treten diese Geräte praktisch immer als Helfershelfer der Mitteilsamen und der Lautstärke auf. Ihre Trichter, aus denen es machtvoll tönen könnte, sind hier jedoch samt und sonders dem Boden zugewandt. So verschluckt die Erde ihren Schall. Eine Botschaft muss uns von woanders erreichen.
Text: Prof. Dr. Bernhart Schwenk
Der Künstler

„How far can we expand silent“ ist Teil der Ausstellung „not to fill the silence“ der Projektklasse für Freie Kunst, The Interlocutory Agency (Akademie der Bildenden Künste Nürnberg), unter der Leitung und kuratiert von Syowia Kyambi.