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Kunstkalender 2023 – Kalenderblatt Oktober

Metadaten

Kategorie
Kunstkalender
Mediatyp
Bilder, Video
Jahr
2023

Technische Daten

  • Klasse Baranowsky
  • Titel: A pile I want to lay my head on
  • Jahr: 2022
  • Größe (H x B x L): variabel
  • Technik: Installation
  • Material: Erde, Fallschirmseide, Multiklammern

A pile I want to lay my head on

»Kollektive Arbeit der Klasse Baranowsky. Beschäftigung mit spaces/places. Hinterfragen und Durchleuchten der Architektur der Akademie. Was macht ein Raum, der uns alltäglich umgibt, und was ist mit dessen Grenzen? Eine antihierarchische Arbeit, die temporär einen Raum erschafft, der körperlich wird und einen Ort entstehen lässt, an dem Konzerte, Lesungen, Performances, Essen, Visuals stattfinden und nichts abseits von gesetzter Zeitlichkeit passieren kann. Ein Raum, der sich (mit jedem Betreten) verändert und dessen kleinste Bestandteile sich durch die Betretenden in der Umgebung verteilen. Offen und geschlossen, sich selbst wieder auflösend.«

Studierende der Klasse Baranowsky

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Die ursprüngliche Gestaltung der Nürnberger Kunstakademie durch den Architekten Sep Ruf war ein demokratisches Gegenbild, beispielsweise zum monarchischen Münchner Akademiebau. Weder Stilfassade noch symmetrische Seitenflügel und Prachttreppen heischten nach Respekt, Ehrfurcht und Ordnung. Stattdessen entstanden bescheidene, ebenerdige Pavillons, umgeben von Wald, verbunden durch offene Gänge. Statt Säulen betonen nun schlanke Rundpfeiler den funktionalen Pragmatismus des Baus mit den großen, fast bodentiefen Glasflächen und holzverkleideten Wänden. Die Pavillons reihen sich entlang des Weges von Ost nach West, die ersten drei mit fast quadratischen Innenhöfen. Ein solcher Innenhof wurde zum Ausgangspunkt für das Projekt der Klasse von Professorin Heike Baranowsky. Als Motto wählte man die Beschäftigung mit „spaces/places“, also Räumen und Orten. Der Ort vor dem eigenen Klassenraum wurde dazu genutzt, den antihierarchischen Ansatz der Architektur zu schärfen und für eigene Arbeiten und Aktionen fruchtbar zu machen.

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    In einem unmittelbaren Bezug zum Ort wurden 16 Tonnen frische Erde angeliefert, die durch das Kompostieren von Gartenabfällen des Akademiegeländes entstanden waren. Die Studierenden schaufelten diese Erde in den Innenhof. Dort, im umliegenden Gang sowie in den umliegenden Räumen, fanden temporär neben Ausstellungen die verschiedensten Events statt, vom Konzert über gemeinsame Mahlzeiten, Lesungen bis zum Angebot des bloßen Verweilens. Die Erde haftete an den Sohlen der Menschen, die kamen und gingen, sie wurde durch die Nutzung verteilt und der Raum veränderte sich ständig, nicht spektakulär, sondern sozusagen feinstofflich. Dahinter stand ein Konzept, das so offen wie möglich kollektiven und kommunikativen Situationen einen Raum gab. Um diesen Raum zu fassen, wurden Bahnen aus leichter, weißer Fallschirmseide an den Unterkanten der Seitenteile des den Hof umgebenden Flachdaches verklammert. Sie konnten leicht geöffnet werden, sie wehten im Wind und gaben der Installation ein zusätzliches Element, trennend und zugleich verbindend, als eine offene Grenze zweier Räume, die miteinander kommunizieren. Mit diesen sehr einfachen, puren Eingriffen wurde ein Ort geschaffen, an dem es sich, wie der Titel verspricht, aushalten ließ: ein Haufen, auf den ich meinen Kopf legen möchte.

    Text: Jochen Meister

    Die Kunstschaffenden

    Studierende der Klasse Baranowsky
    Studierende der Klasse Baranowsky
    Beteiligte

    Emmi Heckel, Ali Zobaydi, Rudyard Schmidt, Krisztina Bóka, Marlena Koch, Jonathan Werner, Lukas Ulrich, Simone Körner, Irina Pilhofer, Hanna Christa, Corinna Meyer, Marius Müller, Simon Pröbstl, Anna Tenzer, Daniela Graf, Elena Bastert

    Instagram @baranopara