Ausbau der LfA-Förderung: Jetzt mehr Geld für Wachstum, Transformation und Start-ups / Förderjahr 2024 war herausfordernd

  • LfA-Förderung wird ausgebaut: Deutliche Erweiterungen bei Förderkrediten, Risikoentlastungen und Eigenkapital
  • Gesamtförderleistung 2024 betrug 1,86 Milliarden Euro

Das Förderinstrumentarium der LfA Förderbank Bayern für Mittelstand und Transformation wird jetzt deutlich ausgebaut. Dazu werden die Darlehenshöchstbeträge angehoben und der Antragstellerkreis bei den Krediten für die digitale und nachhaltige Transformation deutlich erweitert. Die Risikoentlastungen durch Haftungsfreistellungen werden außerdem stark erhöht. Zudem wird die Eigenkapitalfinanzierung für bayerische Start-ups verstärkt. Mit der Ausweitung der Förderinstrumente kann die LfA zum einen Mittelstand und Selbständige noch besser unterstützen, zum anderen kann nun ein deutlich größerer Kreis an Unternehmen, insbesondere Unternehmen mit einem Jahresumsatz bis zu 500 Millionen Euro und öffentliche Unternehmen, gefördert werden.


Auf der Bilanzpressekonferenz:<br /><p>LfA-Vorstandschef Dr. Bernhard Schwab, Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger und stv. LfA Vorstandschef Hans Peter Göttler (v.l.n.r.)</p>
<p>(© Stefan Heigl)</p>
Auf der Bilanzpressekonferenz:

LfA-Vorstandschef Dr. Bernhard Schwab, Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger und stv. LfA Vorstandschef Hans Peter Göttler (v.l.n.r.)

(© Stefan Heigl)

Um in dem gegenwärtig schwierigen wirtschaftlichen Umfeld Wachstumsinvestitionen und Innovationen anzustoßen, hat die Bayerische Staatsregierung im vergangenen Jahr einen umfangreichen Ausbau des Kredit- und Risikokapitalfinanzierungsangebots der LfA beschlossen.

Der strategische Ausbau des LfA-Förderangebots zur starken Mittelstands- und Transformationsbank des Freistaats Bayern beinhaltet für das Kreditgeschäft folgende Verbesserungen: Die Darlehenshöchstbeträge in fast allen Kreditprogrammen werden ab sofort deutlich angehoben – im Innovationskredit 4.0 etwa von bislang 7,5 Millionen Euro auf 15 Millionen Euro für innovative Vorhaben und im Gründungs- und Wachstumskredit bzw. dem Universalkredit von bisher 10 bzw. 15 Millionen Euro auf 20 bzw. 25 Millionen Euro. Beim Energiekredit Produktion und beim Energiekredit Regenerativ werden die Darlehenshöchstbeträge von bislang jeweils 10 Millionen Euro auf nun 15 bzw. sogar auf bis zu 40 Millionen Euro erhöht, so sollen die teilweise hohen Finanzierungsbedarfe etwa beim Ausbau der erneuerbaren Energien unterstützt werden. Zur Finanzierung der Wärmewende wird der neue Energiekredit Wärme voraussichtlich im 3. Quartal 2025 auf bis zu 50 Millionen Euro je Vorhaben ausgebaut werden.
Außerdem wurden insbesondere die Darlehensprogramme zur Finanzierung der digitalen und nachhaltigen Transformation für den größeren Mittelstand geöffnet: antragsberechtigt sind jetzt alle Unternehmen mit einem Jahresumsatz bis 500 Millionen Euro.
Auch die Risikoentlastungen durch Haftungsfreistellungen, mit denen sich die LfA anteilig an Ausfallrisiken aus Förderdarlehen beteiligt, wurden deutlich ausgeweitet: ab sofort können in den Kreditprogrammen Gründungs- und Wachstumskredit, Energiekredit Produktion, Innovationskredit 4.0 und Universalkredit Darlehensbeträge von bis zu 5 bzw. 7,5 Millionen Euro zu 50, 60 bzw. 70 Prozent haftungsfreigestellt werden.
Gründungen und Unternehmensnachfolgen werden darüber hinaus zu noch günstigeren Zinskonditionen gefördert. Die zuletzt bereits erfolgte Öffnung einzelner Kreditprogramme auch für Betriebsmittelfinanzierungen dient der Unterstützung der Transformation hin zu einer wissensbasierten Ökonomie.

Neben Fremdkapitalangeboten bietet die LfA den bayerischen Start-ups sowie etablierten Unternehmen unter anderem in Zusammenarbeit mit ihrer 100-prozentigen Venture Capital-Tochter Bayern Kapital GmbH eine breite Auswahl an Eigenkapitalinstrumenten an. Mit der vom Freistaat Bayern angestoßenen VC4Start-ups Initiative werden nun neue Wagniskapitalfonds mit einem zusätzlichen Volumen von insgesamt 750 Millionen Euro geschaffen. So wird etwa mit der Neuauflage des Bayern Kapital Wachstums- und ScaleUp-Fonds mit einem Fondsvolumen von 500 Millionen Euro auch das maximale Investment pro Start-up auf bis zu 50 Millionen Euro angehoben.

Bayerns Wirtschaftsminister und LfA-Verwaltungsratsvorsitzender Hubert Aiwanger: „Unsere heimische Wirtschaft steht aktuell unter massivem Druck. Gerade in solchen Zeiten brauchen unsere bayerischen Betriebe starke Partner an ihrer Seite. Die LfA Förderbank Bayern ist ein solcher Partner: verlässlich, praxisnah und auf die Bedürfnisse des Mittelstands ausgerichtet. Mit über 3.600 geförderten Unternehmen und Kommunen im vergangenen Jahr zeigt sich, wie wichtig gezielte staatliche Unterstützung ist. Gleichzeitig gilt: Ohne privates Kapital und unternehmerischen Mut geht es nicht. Deshalb setzen wir auf eine kluge Verzahnung von öffentlichen Fördermitteln und privaten Investitionen, um Zukunftsprojekte in Bayern voranzutreiben – von der Digitalisierung bis zur Energiewende. So stärken wir unseren Wirtschaftsstandort nachhaltig und sorgen dafür, dass Bayern auch in Zukunft vorne mit dabei ist.“

Dr. Bernhard Schwab, Vorstandsvorsitzender der LfA, betont: „Zahlreiche Unsicherheiten haben 2024 viele Unternehmen bei ihren Investitionsentscheidungen zögern lassen. Diese Faktoren und die schwache Konjunktur führten zu einer gegenüber dem Vorjahr insgesamt rückläufigen Fördernachfrage. Dank der finanziellen Unterstützung durch den Freistaat Bayern können wir jetzt unsere Förderdarlehen insbesondere durch die Erhöhung der Darlehenshöchstbeträge sowie Ausweitungen des Antragstellerkreises deutlich ausbauen und weiter optimieren. Dazu gehört auch die Aufstockung unserer Risikoentlastungen in Form von Haftungsfreistellungen. Durch die weitere Verbesserung der Förderwirkung unserer Finanzierungshilfen können wir Investitionen in Gründung, Innovation und nachhaltige Transformation jetzt noch effektiver unterstützen. Dies ist ein großer Meilenstein in der nunmehr fast 75-jährigen LfA-Geschichte und kommt den bayerischen Unternehmen und Kommunen zugute.“

Insgesamt rückläufige Fördernachfrage 2024, Gründungs- und Innovationsförderung im Plus:

Im Rückblick auf das Geschäftsjahr 2024 zieht die LfA eine gemischte Bilanz: Im Kerngeschäft mit Programmkrediten für Mittelstand und Kommunen sagte die staatliche Spezialbank rund 1,37 Milliarden Euro zu. Damit konnten Investitionen in Höhe von rund 1,93 Milliarden Euro realisiert werden. Zusammen mit den Konsortial- und Globaldarlehen (fast 369 Millionen Euro) beläuft sich die Kreditvergabe 2024 insgesamt auf rund 1,73 Milliarden Euro. Die aus den Krediten und Risikoübernahmen (128 Millionen Euro) resultierende Gesamtförderleistung für den Wirtschaftsstandort Bayern lag bei rund 1,86 Milliarden Euro. Dabei war 2024 sowohl die Nachfrage nach Krediten als auch nach Risikoübernahmen spürbar schwächer als im Vorjahr. Die Zahl der zugesagten Kredite hat sich dagegen sogar um 2 Prozent erhöht.

Am stärksten gefragt waren im vergangenen Jahr wieder die Finanzierungsangebote für Gründung und Unternehmensnachfolge sowie für Modernisierungs- und Wachstumsinvestitionen. Gut behaupten konnte sich die Gründungsförderung, die gegenüber dem Jahr davor einen leichten Anstieg auf 472 Millionen Euro erzielte. Neben mehr als 320 Neugründungen wurden über 550 Existenzgründungen durch Betriebsübernahmen finanziert. Weiter erfreulich positiv entwickelt hat sich auch das wichtige Transformationsprogramm Innovationskredit 4.0 – dort erhöhte sich das Zusagevolumen um mehr als sieben Prozent auf über 199 Millionen Euro. Außerdem bildete die Finanzierung weiterer Modernisierungs- und Wachstumsvorhaben mit Zusagen von 722 Millionen Euro einen Förderschwerpunkt.

Rund 85 bayerische Kommunen konnten 2024 mit LfA-Förderkrediten Investitionen in die kommunale Infrastruktur in Höhe von mehr als 200 Millionen Euro realisieren.

Im Bereich der Eigenkapitalangebote für bayerische Gründer und Unternehmern wurden im vergangenen Jahr über unsere Tochtergesellschaft Bayern Kapital sowie Fondsinvestitionen der LfA rund 85 Millionen Euro neu zugesagt.

Stabile Vermögens- und Ertragslage: Die LfA steht weiterhin auf sehr stabilen Beinen und kann betriebswirtschaftlich auf ein erneut erfolgreiches Jahr zurückblicken. Die Bilanzsumme lag mit 24,520 Milliarden Euro leicht unter dem Vorjahresniveau (- 2,1 Prozent). Die harte Kernkapitalquote stieg auf 20,3 Prozent (2023: 19,6 Prozent). Das Betriebsergebnis nach Risikovorsorge beträgt rund 40 Millionen Euro. Dies ermöglicht erneut eine Stärkung der Rücklagen der Bank (Zuführung von 20 Millionen Euro zum Fonds für allgemeine Bankrisiken gemäß § 340g HGB) sowie einen unverändert hohen Jahresüberschuss von 20 Millionen Euro.

Die LfA ist seit 1951 die staatliche Spezialbank zur Förderung des Mittelstands in Bayern. Die Förderkredite werden grundsätzlich bei den Hausbanken der Unternehmen beantragt und über diese ausgereicht. Um den Wirtschaftsstandort Bayern zu stärken, unterstützt die LfA auch Infrastrukturvorhaben. Informationen zu den Finanzierungsmöglichkeiten bietet die LfA-Förderberatung: Telefon 089 / 21 24 - 10 00

Weitere Informationen

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